Angekommen in Wuppertal - Medya

Angekommen in Wuppertal


Ich heiße Medya. Ich weiß nicht, wie alt ich bin. Ich weiß nicht, wo genau ich geboren worden bin. Ich weiß nicht, wie mein Heimatort aussieht. Was ich allerdings weiß, ist, dass ich meine Zukunft selbst zeichnen kann. Ich weiß, wo ich jetzt bin. Ich weiß, wo ich hin möchte. Ich weiß, dass ich es schaffen werde.
Meine Mutter ist chronisch krank und hat nun viele Krankenhausaufenthalte hinter sich. Obwohl meine Mutter viele Sprachkurse belegt und oft geübt hat, beherrscht sie die deutsche Sprache nicht. Sie ist unglücklich und genau genommen eine gebrochene Frau.
Mein Vater musste aus seinem Heimatort, den er über alles liebte, flüchten. Er hat in Deutschland hart gearbeitet, um seine Familie hierher kommen zu lassen, um ihr Schutz zu gewähren. Mein Vater ist müde. Auch er ist ein gebrochener Mann, der gerade dabei ist, alles zu verlieren, was ihm wichtig gewesen ist.
Meine Eltern konnten mir keine Sprachkurse ermöglichen oder mir die besten Bücher kaufen und ich musste auf Vieles verzichten.
Aber was mir meine Eltern mitgegeben haben, ist der Wunsch nach einer besseren Zukunft und den dazu nötigen Ehrgeiz und Willen.
Ich heiße Medya und ich möchte Ihnen einen Einblick in meine Welt gewähren. Einen sehr tiefen Einblick.
Ich hatte kein einfaches Leben, aber das hatten viele andere auch nicht.
Ich glaube an eine bessere Zukunft für mich, auch wenn meine Eltern nicht perfekt Deutsch reden, auch wenn meine Mutter ein Kopftuch trägt, auch wenn ich Kurdin bin und auch wenn ich Muslimin bin.
Ich kann es schaffen…und viele andere können das ebenfalls!







Ausschnitt aus ihrer Collage


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